Pressemitteilungen
29. September 2024
„Ich kann das nicht“ gibt’s nicht
Die 15. nachtfrequenz – ein Fest der Hoffnung
In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand zum 15. Mal in NRW die nachtfrequenz statt. In 95 Städten und Gemeinden haben Jugendliche bei 300 Veranstaltungen gezeigt, was sie können und was sie lieben. Sie haben ihre Talente präsentiert, Neues ausprobiert und sich gegenseitig dafür gefeiert, bei Open Stages, Cosplay, Poetry-Slams, Karaoke, Graffiti, Konzerten von Hip-Hop bis Metal, Cheerleading, Skate Contests, Dance Battle, Rollschuh-Hockey und vielem mehr.
Große Unterstützung und Plattformen bekamen die Jugendlichen dabei von Jugendzentren, Begegnungsstätten, Skateparks, Jugendkunstschulen, Musikclubs, Museen, Theatern und Kreativzentren – von Attendorn bis Wuppertal. Dort wird kontinuierlich diese immens wichtige Jugendkulturarbeit geleistet, die im Spotlight der nachtfrequenz einmal im Jahr eine große Öffentlichkeit erreicht.
Ilva Menzel, Leiterin der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW, die das Event veranstaltet, freut sich, dass die dezentrale, partizipative Veranstaltung zu einer festen Größe geworden ist: “Die nachtfrequenz ist aus dem Jahreskalender der Einrichtungen und des jugendkulturellen Nordrhein-Westfalen nicht mehr wegzudenken. Es ist beeindruckend, was die Jugendlichen und die Kolleg*innen in der Jugendkulturarbeit in diesem Jahr wieder auf die Beine gestellt haben. Wir müssen das aktive Mitwirken der jungen Generation auf jeden Fall weiter mit allen Mitteln unterstützen!“
Beim Dance Battle »Urban Beats« im Bürgerzentrum Ehrenfeld (@nolimits_ev) wurden schon die Allerjüngsten abgefeiert. Am Ende standen zwar auch Gewinner*innen fest, aber der Wettkampf war spürbar zweitrangig. Die mitreißenden Battles in der Nacht der Jugendkultur sind so, wie junge Menschen sich ein Zusammenleben wünschen: Wertschätzung für die beeindruckenden Moves der anderen Tänzer*innen, ein extrem freundliches Miteinander und Solidarität dominieren die Atmosphäre. Hier kommen Jugendliche aller Herkünfte zusammen, um ihre Tanzlust auszuleben.
Das Projekt »Next Level PechMarie« vom Werkhaus Krefeld war ein cooler und spannender Performance-Walk im öffentlichen und medialen Raum. Hier gaben die Jugendlichen ihrem Blick auf die Welt, aber auch ihren Ängsten vor der Zukunft Ausdruck. Dabei hatte die achtsame, vermeintlich faule Pechmarie am Ende die besseren Karten als die hyperfleißige Goldmarie. (@werkhaus_medien).
Das Bielefelder Kamp, Deutschlands ältestes Jugendzentrum (@jzkamp), konnte sich über ein brechend volles Haus freuen – bei ausgebuchten Workshops mit renommierten Coaches für Afrobeat, Rap oder Poetry Slam und den nachfolgenden Performances und Konzerten. Kamp-Organisatorin Michelle Müller machte aber bei aller Freude über das jährliche Großevent sehr deutlich, dass es der Jugendkultur an Mitteln fehlt: „Unser größtes Problem sind mangelnde Räume – Proberäume und Ateliers für Jugendkultur – und immer weiter gekürzte Fördermittel!“
Im JuNo, dem Jugendzentrum Nord in Repelen (@juno_repelen) unterstützt der Hip Hopper »Tenor« aus Duisburg Jugendliche mit seinem Wissen und Profi-Equipment dabei, sich als Rapper*in zu erproben und entwickeln. „Ich habe gelernt, dass Prozesse wichtiger sind als Ergebnisse“beschreibt er seine Arbeit. „Die Kids von einem ‚Ich kann das nicht’ zu ersten Bühnenauftritten und wachsendem Selbstbewusstsein zu begleiten, ist einfach toll.“ Und motiviert gleich das Publikum zu eskalieren, als die junge Rapperin Jessica die Bühne betritt: „Jetzt geht’s richtig ab!“ Dabei grenzen sich viele Hip Hopper explizit von allen ’-ismen’ des Genres und Gangster-Rap ab. Vorherrschende Themen sind Freundschaft, Familie, Liebe, gegenseitiger Support, auch Migration, Ankunftserfahrungen und politischer Wandel. Denn „unsere Welt hat Revolution bitter nötig“, so S.Castro bei seinem Auftritt im JuNo.
Eine Reise durch die Nacht der Jugendkultur führt in alle Winkel von NRW. Das ist der Spirit der nachtfrequenz – zu wissen, dass zeitgleich an 160 weiteren Orten die Jugendkultur im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Die regionale Verortung wird aber trotzdem schnell klar: Wenn in der fantasievollen Atmosphäre des großen Manga- & Anime-Events »Bilderwelten« in Kamp Lintfort die elegante Jury-Fee am Abend die besten Kostüme im Cosplay- Wettbewerb prämiert, hört man ehrliche Ruhrpott-Begeisterung: „Und datt ganze Zeuch ist selbst gemacht!“
2025 findet die nachtfrequenz am 27./28. September statt. Städte und Gemeinden aus NRW können sich ab Januar 2025 bei der LKJ für die Teilnahme bewerben.
Veranstalterin
Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW e.V., Wittener Straße 3,
44149 Dortmund, www.nachtfrequenz.de
Förderer
Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Pressekontakt
Stefanie Görtz, Betty Schiel | info@häuserl-film.de |
Social Media
facebook.com/nachtfrequenz | instagram.com/nachtfrequenz
6. August 2024
95 Städte und Gemeinden sind bei der 15. nachtfrequenz am Start!
Das Programm ist ab sofort online: www.nachtfrequenz.de
»Was im Rahmen des Programms zur Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 im Ruhrgebiet begann, ist heute so groß und vielfältig wie nie zuvor.«
(Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW)
»Von Jugendlichen für Jugendliche!« Das ist seit 2010 das Motto der nachtfrequenz in Nordrhein-Westfalen. Dieses bundesweit größte vernetzte Jugendkultur-Projekt lädt junge Menschen zum Mitmachen und Mitgestalten ein. Das dezentrale Kulturevent wird in 95 Städten und Gemeinden in ganz NRW von vielen gemeinsam gestemmt: Künstlerinnen, Sozialarbeiterinnen und Kulturschaffende, Mitarbeiter*innen in Kultur- und Jugendämtern unterstützen mit viel Engagement Jugendliche dabei, Hunderte von Projektideen umzusetzen. Open Stages, Fotografie, Cosplay, Poetry-Slams, Graffiti, Musik von Hip-Hop bis Metal mit Lokalmatadoren und Newcomern; aber auch Workshops, Skate Contests und Dance Battles stehen auf dem Programm.
Über 300 kulturelle Events an mehr als 160 Veranstaltungsorten starten am letzten Wochenende im September: Parkhäuser, Museen, Jugendzentren, Fußgängerzonen, Freibäder, Clubs, Eisenbahnwagons, Industriebrachen oder Stadtparks sind ein Safe Space, in dem Jugendliche − häufig zum ersten Mal − ihr Talent vor Publikum zeigen können. Gemeinsam tanzen, Musik machen und hören, skaten, slammen & beatboxen, malen, Theater spielen – für andere live zu performen, abgefeiert zu werden und Spaß zu haben – dafür bietet die nachtfrequenz viele Bühnen.
Ilva Menzel, Leiterin der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW, die das Event von Beginn an veranstaltet, macht deutlich: »Das Größte an der nachtfrequenz ist, dass sie ganz viele gemeinsam gestalten. Das Prinzip ist Partizipation – selbst Kunst und Kultur zu machen, steht im Vordergrund. Wir geben Jugendlichen an diesem Abend eine Bühne, und sie wissen, das findet jetzt nicht nur in ihrem Ort statt, sondern überall in Nordrhein-Westfalen – wir sind wichtig, wir gestalten Jugendkultur.«
Einige Städte beteiligen sich bereits zum 15. Mal an der nachtfrequenz, andere sind in diesem Jahr neu dabei. Auch 2025 können sich Städte und Gemeinden aus NRW wieder bei der LKJ für die Teilnahme bewerben.
Die nachtfrequenz ist ein Gemeinschaftsprojekt. Hier finden 2024 Veranstaltungen statt – von A wie Attendorn bis W wie Wuppertal:
Attendorn, Bad Honnef, Bad Oeynhausen, Bad Sassendorf, Beckum Bergheim, Bergisch Gladbach, Bergkamen, Bergneustadt, Bielefeld, Bochum, Bönen, Bonn, Bottrop, Brakel, Büren, Castrop-Rauxel, Datteln, Dörentrup, Dorsten, Dortmund, Drolshagen, Duisburg, Dülmen, Düsseldorf, Emsdetten, Ennepetal, Erkrath, Euskirchen, Finnentrop, Frechen, Fröndenberg, Gelsenkirchen, Gladbeck, Grevenbroich, Gütersloh, Hagen, Haltern am See, Hamm, Hattingen, Heiligenhaus, Heinsberg, Herford, Herdecke, Herne, Holzwickede, Kamp Lintfort, Kempen, Kerpen, Kirchhundem, Kleve, Köln, Krefeld, Kreuztal, Langenfeld, Lennestadt, Leverkusen, Lüdenscheid, Marl, Mettmann, Minden, Moers, Mönchengladbach, Much, Münster, Nettetal, Neuenrade, Neuss, Nieheim, Olpe, Paderborn, Porta Westfalica, Ratingen, Remscheid, Rheinberg, Rheine, Schlangen, Schmallenberg, Schwalmtal, Schwelm, Schwerte, Siegburg, Solingen, Stolberg, Tönisvorst, Troisdorf, Unna, Viersen, Vlotho, Waltrop, Warstein, Wegberg, Wesel, Wetter, Wülfrath, Wuppertal
Veranstalterin
Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW e.V., Wittener Straße 3,
44149 Dortmund, www.nachtfrequenz.de
Förderer
Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Pressekontakt
Stefanie Görtz, Betty Schiel | info@häuserl-film.de |
Social Media
facebook.com/nachtfrequenz | instagram.com/nachtfrequenz
24. September 2023
nachtfrequenz23 war ein Riesenerfolg in NRW
Wir sind wichtig, wir gestalten Kultur – und wir werden gesehen!
Vom 23. auf den 24. September fand in 95 Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 14. Mal die nachtfrequenz statt. Das größte bundesweit vernetzte jugendkulturelle Projekt war in diesem Jahr ein Riesenerfolg. Von Bielefeld bis Nettetal, von Duisburg bis Telgte war die Begeisterung bei den Teilnehmer*innen und Organisator*innen der Nacht der Jugendkultur spürbar.
Das freut Ilva Menzel, Leiterin der in Dortmund ansässigen LKJ Landesvereinigung kulturelle Jugendarbeit e.V., die als Veranstalterin hinter dem landesweiten Projekt steht, ganz besonders.
Das Größte an der nachtfrequenz ist, dass sie ganz viele gemeinsam gestalten. Das Prinzip ist Partizipation – selbst Kultur zu machen steht im Vordergrund. Wir geben Kindern und Jugendlichen an diesem Abend eine Bühne, und sie wissen, das findet jetzt nicht nur in Duisburg oder Oberhausen statt, sondern überall in Nordrhein-Westfalen – wir sind wichtig, wir gestalten Jugendkultur.
Die Angebote und Events waren so verschieden, wie die Teilnehmer*innen und die Orte. Super Stimmung im Bonner Theater Marabo, wo beim »Dance Meets Theatre« Workshop Hip-Hop und Theaterspiel zusammenkamen. Obwohl der Workshop nur vier Stunden lief, hatte man das Gefühl, dass die Teilnehmenden schon seit Tagen zusammen geprobt haben, so das begeisterte Feedback. Nicht weit davon entfernt, im Haus der Jugend, ausgelassene Stimmung beim Workshop »K-Pop meets Afro«. Hier haben K-Pop-Liebhaber*innen neue coole Schritte aus dem Afrodance für ihren Freestyle gelernt und andere leidenschaftliche Tänzer*innen getroffen.
180 km weiter nördlich liegt lauschig das Kinder- und Jugendzentrum Telgte über der rauschenden Ems. Drinnen, in konzentrierter und wertschätzender Atmosphäre, rechnet Sam Sackbrook pointiert und präzise mit J.K.Rowling, Autorin der Harry Potter Romane und deren Transphobie, ab. Der Ärger ist greifbar und wird abgefeiert, poetry slam at it’s best:
…dass du Lob und Applaus für deine Propaganda verlangst. Danke für die Bücher und fick dich als Mensch.
Von Jugendlichen für Jugendliche! ist das Prinzip der nachtfrequenz. Unterstützt werden sie mit viel Leidenschaft von Künstler*innen, Sozialarbeiter*innen und Kulturpädagog*innen in Jugendzentren, Jugendkunstschulen, Jugendfreizeiteinrichtungen. Tanz-Trainer Dino Salijevic ist mit dem TKM Tanz Kunst Musik Kulturverein e.V. in Duisburg erstmalig dabei:
Ich fühle mich in meine Kindheit zurück versetzt. Ich habe es geliebt auf Festivals zu gehen, aber oft hattest du diese Veranstaltungen, wo du Eintritt zahlen musst. Als ich jünger war, hatte ich nicht das Geld für irgendwelche Eintritte. Deshalb ist es verdammt wichtig, dass es solche Veranstaltungen gibt.
Motto der open stage im TKM ist »Show your performance« mit einer Jury, die nur posititve Feedbacks gibt, mit Pokalen, Medaillen, Urkunden. Jede*r, die*der mitmacht, hat bereits gewonnen, denn es geht ums gesehen werden. Der Vorbildeffekt ist dabei gar nicht groß genug einzuschätzen.
If she can see it, she can beat it.
Die Stimmung im Bunker Ulmenwall in Bielefeld ist buzzing. Nach dem Tontechnik-Workshop am Nachmittag startet das Live-Programm mit vier jungen Bands. Der Workshop sorgt dafür, dass wirklich alles von den Jugendlichen selbst durchgeführt werden kann. Verstärker werden geschleppt und Schlagzeuge aufgebaut. Alle Performer*innen haben ihre Crowds dabei und werden gefeiert. Sängerin Philine Sonny changiert selbstbewußt und mit starker Soulstimme zwischen eigenen Songs und solchen von Johnny Nash (I can see clearly now), Dalida (Am Tag, als der Regen kam) und Elvis – ihrem Idol als 11jährige. Auf Philine folgt die Bielefelder Hip-Hoperin Crazy Nabz mit Band und einem Cross-over aus Hip-Hop, Reggae, Rock „alles worauf ich Bock hab‘.“ An Bass und Schlagzeug von Crazy Nabz‘ Band ebenfalls junge Frauen. Dass der Mädchen- und Frauenanteil auf der Bühne stimmt, ist Friederike Wieczorek, Geschäftsführerin des Bunkers, wichtig. Das ergibt sich nicht von selbst, „da müssen wir noch viel mehr machen“. Aber in diesem Jahr ist sie extrem zufrieden mit dem Rücklauf auf den Band-Aufruf und dem Publikumsinteresse. „Es lief wirklich super, soviel Resonanz hatten wir in den Vorjahren noch nie.“
Vorfreude also schon auf die 15. Ausgabe, die 2024 wieder Ende September stattfinden wird. Die Ausschreibung startet im Januar 2024.
Gefördert wird die nachtfrequenz vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Aktuelle Fotos der diesjährigen nachtfrequenz finden Sie zum Download unter www.nachtfrequenz.de/presse/
Broschüre nachtfrequenz24 Download (PDF)
Fotos
Hier finden Sie Bildmaterial zur nachtfrequenz – Nacht der Jugendkultur, das unter Angabe der Namen der jeweiligen Fotograf_innen honorarfrei zur ausschließlich redaktionellen Nutzung im Kontext von nachtfrequenz zur Verfügung steht.
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